Die Zähne ölen?! Ein Selbstversuch. Teil 2



 Das Öl ziehen soll also den Zähnen helfen und gemäß Literatur sogar für den gesamten Körper gut sein – ich bin gespannt.  

Traditionell wird für das Öl ziehen Sesamöl verwendet, aber auch andere Öle können zum Einsatz kommen. Steht die Zahngesundheit im Vordergrund, wird die Verwendung von Kokosöl empfohlen. Dem »leichten« Öl mit dem glücklicherweise angenehmen Geschmack wird neben einer antiviralen, antifungalen und antiparasitären Wirkung auch eine antibakterielle nachgesagt und ist daher bestens für die Bekämpfung von Kariesbakterien geeignet. 

Die antibakterielle Wirkungskraft verdankt das Kokosöl seinem Inhaltsstoff Laurinsäure. Entsprechend wirkt Kokosöl wie ein natürliches Antibiotikum und  kann sowohl Steptokokken als auch den schadhaften Hefepilz Candida albicans bekämpfen, was 2012 in einer wissenschaftlichen Studie in Bezug auf die Zahnhygiene bewiesen werden konnte. 

Neben Kokosöl oder Kokosnussöl findest sich auf Verpackungen häufig auch die Bezeichnung Kokosfett - der Inhalt ist jeweils gleich. Allerdings sollte nur zu 100 Porzent reines Öl verwendet werden, da sich die Qualität des Öls natürlich auf das Resultat auswirkt. 

Kokosöl gibt es in fest, als auch in flüssig, wofür dann die Umgebungstemperatur verantwortlich ist, denn ab 24 Grad Celsius verflüssigt sich das Öl. Bei der Anwendung wird das Kokosöl (ein Esslöffel) im Mund hin und her geschubst und durch die Zahnzwischenräume gesogen bzw. gepresst. Wie das Prozedere genau funktioniert, kannst du in den untenstehenden Links nachlesen, dort wird die Vorgehensweise ausführlich beschrieben.  

Mein Zwischenfazit: 
 
Entsprechend kaufte ich mir natürlich Kokosöl – vorsichtshalber im Bio-Laden. Das Glas mit 400 ml nativen Öl kostete € 5,49 – ein günstiger Einsatz für die Gesundheit.

Das Öl ziehen ist angenehmer, als vermutet. Einmal angebrochen soll das Öl im Kühlschrank aufbewahrt werden, daher bleibt es länger fest und an kühleren Tagen schmilzt es erst im Mund. Das »Kauen« von festem Öl ist etwas seltsam, aber ich gewöhnte mich gut und schnell daran.  Da die Anwendung bevorzugt morgens und auf nüchternen Magen vorgenommen werden soll (15-20 Minuten), muss ich leider meinen Muntermacher-Kaffee verschieben – was ich anfangs als negative Hürde empfunden hatte. Doch diese entpuppte sich als Zeitbonus, da ich während des Ziehens bereits Dinge erledige, die sonst erst später an der Reihe sind. Ein netter Nebeneffekt.
Tja, und was sagen Zähne und Zahnfleisch nun zu dieser ungewohnten Behandlung? Meine Entzündung schwillt ab, was natürlich auch an den Medikamenten liegen kann, die mir mein Zahnarzt in den Wurzelkanal gespritzt hat. Auch muss man bedenken, dass das Öl ziehen wie eine Kur funktioniert, die gerne regelmäßig, aber zumindest über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen angewendet werden soll. Ob dann eine Wirkung erkennbar ist, wird sich noch zeigen müssen. Bis dahin also. 
 
Links: 
https://www.herbathek.com/blog/oelziehen-alles-was-du-ueber-das-ayurvedische-morgenritual-wissen-musst/ https://www.zentrum-der-gesundheit.de/oelziehen.html



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